Breitenlohe

In den zurückliegenden Jahren hat Lorenz die Sanierung und Instandsetzung der Brücke und von Teilen der Gartenmauern von Schloss Breitenlohe im Steigerwald begleitet, das von den Eltern von Beatrix seit vielen Jahrzehnten liebe- und aufopferungsvoll erhalten wird.

Über
Schloss Breitenlohe

Bauliches

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Ein hoch aufgeschütteter, nur im Osten abgeflachter Wall, und ein tiefer, heute trockener Graben umgeben das nahezu quadratische Wasserschloss. Die vier dreigeschossigen Flügel werden von vier runden Ecktürmen begrenzt und umschließen den rechteckigen Innenhof. Im Osten liegt der Wirtschaftshof, dessen ursprüngliche Gebäude heute zum größten Teil nicht mehr existiert. Verbunden waren die beiden Anlagen durch Mauern, von Norden und Süden, jeweils durch Toreinfahrten zu erreichen, wovon heute nur noch der nördliche Torbogen erhalten ist.

Aus dem Rahmen fällt die Westseite des Schlosses mit ihren hohen Renaissancegiebelfronten neben den Ecktürmen und einem niedrigen Mittelteil. Eine Baunaht über dem Erdgeschoß lässt vermuten, dass die beiden Obergeschosse erst nachträglich aufgesetzt worden sind. Den Fenstern nach zu urteilen, muss dies aber noch im 16. Jahrhundert geschehen sein. Es wird sogar vermutet, dass der Bau ursprünglich eine 3-Flügelanlage, also nach Westen offen war, so dass man auch von dieser Seite zugang zum Innenhof hatte. Heute gelangt man von Osten her in den Innenhof über die Steinbrücke, die durch Sandsteinballustraden begrenzt ist. Die überlebensgroßen Sandsteinfiguren des Heiligen Nepomuk und der Immaculata auf der Brücke lassen keinen ungesehen passieren. Die Brücke mit dem Portal entstand etwa in der Zeit von 1720 bis 1730. Zum Portal gehört das von Münster’sche Wappen, das seinen ursprünglichen Platz über dem Eingangstor hat. Heute ist das Wappen geschützt vor Witterungseinflüssen in der ehemaligen Schmiede im Westtrakt des Hofes untergebracht. An einer Mauernische links vom Eingang erkennt man, dass vor der Barockzeit eine Zugbrücke Eingang gewährte. Brücke, Durchfahrt und Hof haben unregelmäßiges Kopfsteinpflaster. Alle Fenster sind mit schmalen Hausteinrahmen eingefasst, z. T. sind es schlichte Rechteckfenster, der überwiegende Teil aber besitzt die spätgotischen Vorhangbögen. Einige Fenster haben auch noch Gitter, die sowohl vor Einbruch wie auch Ausbruch (Gefängnis) schützen sollten. In zwei Treppentürmen im Innenhof führen Wendeltreppen in das erste und zweite Stockwerk, einer führt bis auf den Dachboden. An einigen Stellen sind im Sandstein noch Steinmetzzeichen zu erkennen. Lange Flure, über die man Zugang zu den Zimmern erhält, führen im Viereck auf der Hofseite durch das Schloss. Die meisten Räume zeigen wieder das ursprünglich Fachwerk in Form von zusammengesetzten Andreaskreuzen; nur wenige Räume wurden im Barock mit Stuck verziert. Das Fachwerk ist angehauen, damit der Putz hielt, mittels dem man in der Barockzeit die rustikalen Balken des Fachwerks verschwinden liess. Auch der „Rittersaal“ im 2. Obergeschoss der den Nordflügel in voller Breite und Länge beansprucht, ist mit Stuck im Regencestil aus der Zeit um 1720/1730 ausgestattet. Sicherlich war dieser Saal auch einst reich bemalt, vielleicht befindet sich ja noch einiges unter dem heutigen Putz und Anstrich, so dass sich da noch Entdeckungen machen lassen. Dieser Rittersaal wartet eben noch darauf seine ursprüngliche Funktion als Festraum wiederzuerhalten. An Inventar, das Aufschluss über das damalige Leben oder die Nutzung der einzelnen Räume hätte geben können, ist leider nichts vorhanden. Von besonderer Bedeutung für die Geschichte ist das Archiv, dessen umfangreichster Teil aus der Zeit derer von Münster stammt;einige Aufzeichnungen sind aber auch aus der Zeit der Vestenbergs und der Castells überliefert. Diesem Archiv, ebenso dem Gefängnis im Südwestturm, sind gesonderte Berichte auf dieser Webseite gewidmet.

Geschichte

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Im Jahre 1340 wird die Wasserburg in Breitenlohe zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt ist sie in Besitz von Albrecht von Hohenlohe. Noch im gleichen Jahrhundert verkaufen Gräfin Adelheid und ihr Sohn Johann den Besitz an die Edlen von Vestenberg. Albrecht von Vestenberg soll vorher schon Herr von Breitenlohe und Burghaslach gewesen sein. Unter den Vestenbergs wird die Wasserburg umgebaut: 1468 spricht man noch von einer „Behausung“ Breitenlohe, 1474 von „Kemenaten“ (Wohn- und Schlafgemach einer Burg), 1487 von einem „Schloss“.

Während der Bauernkriege im 16. Jahrhundert wir das Schloss zerstört, so dass nur noch Reste übrigbleiben. Besonders um 1525 erhaben sich die meist leibeigenen Bauern gegen ihre Unterdrücker. Es gelingt ihnen jedoch nicht, sich von dieser Leibeigenschaft zu befreien.

1569 wird von Fuhrleistungen der Breitenloher Bauern zu dem von Kunz Christoph von Vestenberg vorgenommenen Schlossbau berichtet. So ist anzunehmen, dass zu diesem Zeitpunkt der jetzige Bau entstanden ist. Die früheste Datierung aus dem Schloss stammt aus dem 1585. Sie ist in einer Ritzzeichnung eines Gefangenen im Südwestturm erhalten.

1592 verkauft der völlig verschuldete Sigismund von Vestenberg das Schloss samt Flur an Lorenz von Münster zu Lisberg (bei Bamberg). Unter dem Geschlecht derer von Münster, die das Geschehen in und um Breitenlohe für zwei Jahrhunderte bestimmen, wird das Schloss teilweise barockisiert. 1783 werden Schloss und Flur an die Grafen von Castell verkauft.

1942 kauft der Wasserwerksunternehmer Georg Jaeckel das Schloss. Er verlagert seinen Betrieb von Berlin nach Breitenlohe. Das Gebäude ist in seinem Bestand gefährdet. Nach dem Krieg wohnten zeitweise über hundert Menschen im Schloss, die dort zum Teil als Flüchtlinge eine vorübergehende Bleibe suchten.

Von Georg Jaeckel erbten es die heutigen Besitzer, Bodo und Gisela Friedrich. In mehreren Bauabschnitten restaurierten sie das Schloss komplett. Im letzten großen Bauabschnitt 2003 wurden die Türme neu gedeckt und die Rittersaaldecke neu verankert. In den letzten Jahrzehnten erbrachten die Besitzer erhebliche Eigenleistungen.

Lage

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Breitenlohe ist ein kleines Dorf am Rande des Naturparkes Steigerwald mit etwa 100 Einwohnern. Es gehört zur Gemeinde Burghaslach und liegt im Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim. Das idyllische Dorf ist umgeben von Wiesen, Feldern und Wald. Mitten im Dorf liegt das Wasserschloss Breitenlohe aus dem 15. Jahrhundert. Ein Schlosspark mit einem erlesenen Baumbestand umgibt das Schloss.

Die Lage von Breitenlohe ist optimal: Es liegt ruhig und abseits vom Verkehrslärm, durch die Nähe zur Autobahn A3 aber auch sehr verkehrsgünstig. Wer Kunst und Kultur liebt, erreicht Städte wie Bamberg, Würzburg oder Nürnberg in etwa einer halben Stunde.

Breitenlohe liegt mitten im Wanderparadies Steigerwald. Zahlreiche Wanderwege gehen durch Breitenlohe oder verlaufen ganz in der Nähe, so dass der Ort ein guter Ausgangspunkt für Tages- oder Mehrtagestouren ist. Auch der Steigerwaldpanoramaweg verläuft unweit von Breitenlohe. Auch Radfahrer haben viele Möglichkeiten. Breitenlohe liegt in der Nähe des Steigerwald-Radweges „Fürstbischöfliche Tour“. Zu den bekannten Touren wie Aischtal- oder Main-Radweg gibt es Anschlusswege von Breitenlohe aus. Sowohl Genussradfahrer, als auch sportlich ambitionierte Radfahrer können die Gegend auf kleinen Seitenstraße oder Feldwegen erkunden. Eine liebliche Landschaft mit kleinen Dörfern, preiswerten Gasthäusern und imposanten Dorfkirchen sorgen für Abwechslung.

Wer Kunst, Kultur und gutes Essen liebt, aber gleichzeitig die Ruhe genießen möchte, für den ist Breitenlohe das optimale Urlaubsdomizil.

Impressionen

Baum am Schloss

Blick vom Feld auf das Schloss

Das Schloss


Brücke

Eingang Rittersaal

Flur

Gedeck für Brotzeit

Klavierzimmer

Rittersaal

Schlosspark

Sitzecke

Stuckdecke

Tafel im Rittersaal

Torbogen

Treppenturm

Verbindungsgang

Wohnzimmer

Zugang zum Garten

Nordseite von Schloss Breitenlohe

Südseite von Schloss Breitenlohe


Die Westseite der Breitenloher Schlossanlage mit den markanten Renaissancegiebeln. Vermutet wird, dass die Schlossanlage früher nach Westen offen war.

Der Rosengarten vor dem Schloss mit ehemaliger Hofeinfahrt

Die Schlossbrücke mit Nepomuk und Immaculata

Sitzecke im Eingangsbereich des Schlosses